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Gedanken zur Ferienpaßaktion einer Kirchengemeinde
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Gedanken zur Ferienpaßaktion einer Kirchengemeinde

Ferienpaßaktionen laufen in vielen Städten in den Sommerferien. Meist wird ein Ferienpaß gedruckt. Das ist ein Heft, in dem Sportvereine, Jugendverbände, Firmen und Kirchengemeinden für Veranstaltungen werben, die sich vor allem an Kinder richten, die in den Ferien zu Hause bleiben. Es ist schon ein paar Jahre her, daß ich Ferienpaßaktionen organisiert habe. Hier sind einige Gedanken dazu.

Ferien für Daheimgebliebene

Erstes Ziel der Ferienpaßaktion unserer Stadt ist in meinen Augen, vielen Kindern und Jugendlichen schöne und erlebnisreiche Ferien zu bieten. Viele Familien können in den Sommerferien aus finanziellen Gründen nicht verreisen. Wenn dann die Schulfreunde in den Urlaub fahren, sind die daheimgebliebenen Kinder auf Angebote an ihrem Wohnort angewiesen. Es ist daher naheliegend, wenn ein Träger der Jugendarbeit sich hier im Rahmen seiner Möglichkeiten beteiligt.

Erschwingliche Preise

Auf die einzelnen Angebote übertragen heißt dies für mich: Die Aktionen müssen preislich günstig sein. Auch Familien mit mehreren Kindern sollen es sich problemlos leisten können, bei den Veranstaltungen mitzumachen. Wir arbeiten ehrenamtlich und kalkulieren scharf. Konkret zielen wir an, daß ein gewöhnliches Halbtages-Angebot zwischen 1,50 und 3 Euro, ein Angebot mit einer vollwertigen Mahlzeit deutlich unter 4 Euro und eine Tagesfahrt unter 8 Euro liegt.

Pädagogische Ziele

Wir möchten Kindern und Jugendlichen Freiräume zu bieten, die sie begeistern und bei denen sie Neues erfahren. Ihre Sozialkompetenz, ihre Kreativität, ihre Persönlichkeit, ihr Urteilvermögen stärken und fördern. Neugier wecken, Umweltbewußtsein entwickeln helfen, zu gemeinschaftlichem Verhalten motivieren, all das sind einige Ziele und Aufgaben jeder verantwortlichen Pädagogik und daher in diesem Zusammenhang selbstverständliche Grundlage unserer Jugendarbeit.

Kirche auf Seelenfang oder Zeitgenossenschaft?

Aber warum engagiert sich hier eine kirchliche Einrichtung? Es geht nicht in erster Linie darum, Mitglieder zu werben, auch wenn Mission für uns kein Schimpfwort ist. Wenn Kinder nach den Ferien in einer Jugendgruppe mitmachen, freuen wir uns darüber sehr. Wenn sie ihr Interesse für den Glauben entdecken und ihn in einer Kirchengemeinde leben wollen, ist das eine großartige Folge. Aber wir empfinden unsere Arbeit nicht als fehlgeschlagen, wenn dies nicht eintritt. Wir machen mit, weil diese Arbeit ganz klar zu unserem kirchlichen Auftrag gehört. Kirche ist nicht nur zuständig für rituelle Zeremonien und das Jenseits, sondern für den Dienst am ganzen Menschen. Dazu muß sie zuerst da sein, wo die Menschen sind, mit ihnen auf dem Weg sein und „Zeitgenossenschaft wagen“. Nicht nur dort, wo Leid ist, sondern auch in glücklichen Momenten. Indem die Kirche durch ihre Mitarbeiter an dieser Freude teilhat, kommt es zu Begegnungen, die tiefer gehen als ein oberflächliches Halli-Hallo, mit Kindern und auch mit mitkommenden Eltern.

Kurzfristige Erfolge oder langer Atem?

Wo die Menschen bei der Kirche sind, bei ihr und mit ihr Spaß haben, Gemeinschaft spüren oder einfach einen schönen Tag erleben, dort wandeln sich diese Erfahrungen in Erinnerungen. Das ist kein hochgestecktes Ziel, aber auch nicht wenig. Wir können und wollen dieses „Ergebnis“ nicht berechnen. Dazu wirkt es auch viel zu langfristig (aber die Kirche denkt ja in langen Zeiträumen...). Wenn aber der eine oder andere viel, viel später mal innehält und ins Nachdenken darüber kommt: „In der Kirche ist es muffig, da sitzen nur alte Leute und beten den Rosenkranz... Nein, da war doch mal was anderes, damals im Sommer...“, dann freut uns das, wenn wir es denn je erfahren sollten. Wir möchten Kindern andere, eigene Erfahrungen mit der Kirche bieten, damit sie selber urteilen können in einer Zeit, in der sich manche von der Kirche abwenden.

Weitere Chancen

Einige andere Aspekte sind auch wichtig: Wir haben in unserem Gemeindezentrum beste räumliche Möglichkeiten: eine Küche, einen großen Saal, viele Nebenräume, eine Kegelbahn, einen Grillplatz, einen Fußballplatz, viel Wiese und Wald. Es wäre schade, wenn wir dieses Geschenk nicht nutzen würden und möglichst vielen zur Verfügung stellen. Ein Dank gilt an dieser Stelle unserem Pfarrer, der die Räume und den Bulli immer gerne zur Verfügung gestellt hat und die Aktion nicht zuletzt materiell unterstützt. In unserer Kirchengemeinde gibt es auch viele engagierte Jugendliche, die ihre Zeit für die Ferienpaßaktion gerne einsetzen und ohne die eine solche Veranstaltungsreihe undenkbar wäre. Es macht auch für uns Jugendleiter viel Spaß, etwas für und mit Kindern vorzubereiten, entstehen zu lassen oder zu feiern. Schließlich bietet die Ferienpaßaktion noch ein Feld, in dem Jugendliche ausprobieren können, ob ihnen die Arbeit mit Kindern gefällt und ob sie nicht als Jugendleiter in diese Arbeit einsteigen möchten. Und letztlich ist es immer eine großartige Chance für jeden Veranstalter, im Sommerloch öffentlichkeitswirksam die Werbetrommel zu rühren und in den Stadtmedien präsent zu sein.

Organisation der Anmeldung

Organisatorisch haben wir uns dafür entschieden, daß die Anmeldeformalitäten über das Telefon und den Anrufbeantworter einer Jugendleiterin unserer Gemeinde laufen. Dies bedeutet zwar zunächst einen Mehraufwand, der sich aber durch die vereinfachte Abrechnungslage ausgleicht. Der Teilnahmebeitrag wird erst vor Beginn der Veranstaltung gezahlt. Wir gehen dadurch das Risiko ein, daß manche Angemeldete sich spontan entscheiden, doch nicht zu kommen. Das ist ärgerlich, besonders wenn wir andere Kinder ablehnen mußten, weil die Veranstaltung ausgebucht war. Würden die Teilnehmer bereits bezahlt haben, wäre wohl die Neigung zu diesem Verhalten geringer. Wir nehmen dieses Risiko trotzdem in Kauf, denn es bietet die Möglichkeit, flexibler zu reagieren. Im Notfall können wir auch bei ausgebuchten Veranstaltungen noch Kinder in die Teilnehmerliste aufnehmen. Auch Unangemeldete weisen wir nicht ab.

Auswirkungen des Anmeldekonzeptes

In der Vergangenheit hat sich gezeigt, daß die Zahl der Krankmeldungen und unentschuldigt Fehlenden (bis zu 25%) häufig nicht durch die Zahl der „Spontanen“ und der „mitgebrachten Freunde“ ausgeglichen wurde. Wenn Plätze frei bleiben, ist dies für die abgelehnten Kinder schade und bietet außerdem eine wackelige Grundlage für eine Kalkulation. Unser Anliegen ist weiter, möglichst vielen Kindern Zutritt zu unseren Veranstaltungen zu verschaffen.

Zusammenarbeit mit der Stadt

Wir sind überaus dankbar für die ausgezeichnete Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung. Hier haben wir eine kompetente, motivierte, schwungvolle, kritikfähige und für uns allzeit-bereite Ansprechpartnerin gefunden. Es ist wirklich ein Segen, daß in Ämtern, die für die Jugendarbeit zuständig sind, immer fröhliche und nette Menschen arbeiten. Die Mitarbeiterin stand uns in unserer Planungsphase und während der Ferien mit Rat und Tat zur Seite.

Zeit für ein Resümee

Jetzt ist die dritte Ferienpaßaktion in unserer Gemeinde abgeschlossen. In den drei Jahren haben über 460 Kinder und Jugendliche an unseren Aktionen teilgenommen. Wir haben viele positive Rückmeldungen von Eltern, Kindern und Journalisten zu unseren Aktionen erfahren dürfen. Viele Kinder kommen zu mehreren Veranstaltungen, einige sind über die Jahre schon „Stammkunden“ geworden. Für uns ist dies ermutigend und ein Zeichen, daß wir mit unserer Arbeit auf dem richtigen Weg sind. Ich kann nur allen, die dazu die Möglichkeit haben, empfehlen, sich an den Ferienpaßaktionen in ihren Städten zu beteiligen.

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Beispiele für Aktionen

Von Poliwehr bis Feuerzei

Wann seht Ihr rote und grüne Autos mit Blaulicht mal von nah? Wir haben die Gelegenheit dazu! Die Polizeiwache Elefantenstadt öffnet für uns ihre Büro-, Garagen- und Zellentüren. Wir sehen die Einsatzzentrale, die Gefängniszellen und die Fahrzeuge der Polizei. Zu Fuß gehen wir durchs Elefantental zum Feuerwehrmuseum. In einer Führung können wir 300 Feuerwehruniformen ansehen, Wagenspritzen, Einsatzfahrzeuge, Löscheimer und alte Helme. Mit einer Eimerkette und einer alten Handspritze probieren wir das Löschen aus. Der Ausflug endet wieder vor der Post.
Treffpunkt: Platz vor der Post in der Rathausallee
Zeit: 9.30 bis 12.30 Uhr
Alter: 6 bis 12 Jahre
Kosten: 3 DM inklusive Unfallversicherung

Die St. Hannibalis-Flimmerstunde

Für Euch ist eine Großbildleinwand mit Kinosound aufgebaut. Während wir uns gemütlich auf dem Boden oder auf Stühlen lümmeln, schauen wir den Kinofilm „Elephants“ an, bei dem es um spannende Abenteuer in einem Elefantenstaat geht und um eine „verbotene Liebe“. Nach einer witzigen Folge von „Mr. Elefant“ flimmert der Kultfilm „Das fliegende Elefantenhaus“ durch den Saal. Wie im echten Kino gibt es auch bei uns Popcorn, Eis und Getränke. Aber die sind im Eintrittspreis schon drin!
Treffpunkt: Gemeindezentrum St. Hannibalis, Rüsselstraße 1
Zeit: 14 bis 17.30 Uhr
Alter: 6 bis 12 Jahre
Kosten: 4 DM inklusive Unfallversicherung
Wichtig: Sitzunterlagen oder Decken könnt Ihr mitbringen. Für junge Menschen mit Rollstuhl geeignet, leider keine rollstuhlgerechten Toiletten.

Kellerspaß mit Kind und Kegel

Wusstet Ihr, dass St. Hannibalis im Gemeindezentrum eine Kegelbahn hat? Wir stürmen unseren Keller und kegeln Hausnummern und Tannenbäume, was das Zeug hält. Dazu brauchst Du kein Profi zu sein. Übung macht den Meister! Getränke, Eis und Knabbereien haben wir reichlich – „Alle Neune“ hoffentlich auch.
Treffpunkt: Gemeindezentrum St. Hannibalis, Rüsselstraße 1
Zeit: 15 bis 17 Uhr
Alter: 10 bis 14 Jahre
Kosten: 5 DM inklusive Unfallversicherung
Wichtig: Zieht Turnschuhe mit weißer (!) Sohle an. Wir kegeln in kleinen Gruppen, daher rasch anmelden. Die gleiche Veranstaltung findet am 32. August noch einmal statt.

Schmuggelfest in der Rüsselstraße

Wer wohnte vor 200 Jahren in der Rüsselstraße in Elefantenstadt? Na klar doch – Schmuggler! Die haben nicht nur Elefanten geschmuggelt, sondern auch ganz leckere Dinge. Wir fühlen uns heute sehr schmuggelig. Vielleicht habt Ihr was passendes zum Anziehen? Wir werden unsere Schatzkisten aus den Verstecken holen und sie öffnen. Wir haben viel geschmuggelt, und deshalb ist es Zeit, ein Fest zu feiern. Da geht es hoch her. Aber vorher werden wir alle gemeinsam das Essen für's Fest zubereiten und unsere Schmuggelkuhle dekorieren. Dort grillen wir Gaunerspieße und Ganovenwürstchen, essen Räubersalat und Grenzpudding. Im Lagerfeuer backen wir Kartoffeln und darüber Stockbrot. Mit Liedern und Schmugglergeschichten klingt unser Abend aus.
Treffpunkt: Gemeindezentrum St. Hannibalis, Rüsselstraße 1
Zeit: 16 bis 20 Uhr
Alter: 6 bis 12 Jahre
Kosten: 7 DM inklusive Unfallversicherung
Wichtig: Wenn Ihr mögt, zieht Euch räubermäßig an.

Das Gips doch nicht

Gips doch! Mit Gips kann man mehr machen als Gipsverbände anlegen und Löcher spachteln. Wir werden kreativ: Gipsteddybären und Gipsmonde werden plötzlich bunt. Wir bemalen Gipsmuscheln als Kerzenständer und Gipsbilderrahmen für Eure Fotos. Auch mit anderem Zubehör läßt sich etwas Nettes zaubern: Kühlschrankmagneten und Broschen. Die Auswahl zum Bemalen und Gestalten ist fast grenzenlos: Sonnen, Äpfel, Birnen, Schnecken, Seesterne und Häuser warten auf Euch.
Treffpunkt: Gemeindezentrum St. Hannibalis, Rüsselstraße 1
Zeit: 10 bis 12 Uhr
Alter: ab 5 Jahre
Kosten: 5 DM inklusive Unfallversicherung
Wichtig: Zieht Sachen an, die schmutzig werden dürfen. Für junge Menschen mit Rollstuhl geeignet, leider keine rollstuhlgerechten Toiletten.

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„Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Menschen von heute, (...) sind auch Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Jünger Christi.“
Zweites Vatikanisches Konzil, Pastoralkonstitution „Gaudium et spes“ (1965)
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